meine heimatstadt
neustadt in holstein
aufgenommen vom hage-turm während des fischeramtfestes 2016
altenkrempes backsteinbasilika
das neue fischeramt mit dem netztrockenplatz
traditionssegler an ihren liegeplätzen
pelzerhaken wartet auf seine gäste
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ein stadtspaziergang. solltet ihr in der Nähe sein, so nehmt euch doch ein paar Stunden und stromert durch die Gassen und engen Straßen. Viele Gebäude sind zwar durch Stadtbrände zerstört worden, aber ihr werdet sie finden, die Zeitzeugen. Hiermit führe ich euch auf einen kleinen Törn durch die Innenstadt.
nachdem das Brückentor Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde, erstellte man davor das Brückengeldeinnehmerhaus. Auf den Brückenzoll wollte man nämlich nicht verzichten. Jeder Besucher der Stadt, ob Mensch ob Tier mußte ihn hier entrichten.
das brückengeldeinnehmerhaus - zollstation bis in die 30er jahre
auf dem Weg dorthin gelangt man mit wenigen Schritten zur alten Stadtapotheke. Kaspar Merwitz wird als erster Inhaber vom 16. Juli 1687 genannt. An vielen Häusern sind heute Tafeln angebracht, die etwas aus seiner Geschichte erzählen. Etwa über Carl Friedrich Trahn, seines Zeichens der bedeutendste Mühlenbaumeister im norddeutschen Raum. Als junger Zimmermann ließ er sich in Neustadt nieder, errichtete neben der Apotheke am Markt sein Wohnhaus. Er baute den Pagodenspeicher und gab der Stadtkirche ihre neue Turmspitze. Meister wurde er durch den Bau der Mühle zu Schönwalde. Bis zu seinem Tode im Herbst 1888 sollten es dann rund einhundert Mühlen werden, dazu zählt auch die Ol Moder Grau zu Eutin.
zwischen Rathaus und Apotheke findet ihr auf dem Markt das Fischerdenkmal von Serge Mangin. Die Reederei Deilmann stiftete es 1994 der Stadt zu ihrem 750. Geburtstag. Von hier aus könnt ihr schon das Kremper Tor sehen. Unterwegs dorthin kommt ihr an einem im Jahr 1820 errichteten Haus vorbei, dem heutigen Lienau-Stift. Mit 22 Jahren kam der junge Kaufmann Jacob Lienau nach Neustadt und eröffnete mit diesem Haus seinen ersten Laden. Als Getreidehändler gelangt er zu solch Reichtum, daß er sich und seiner Familie einen prächtigen Wohnsitz mit Park Eingangs Neustadts bauen ließ. Durch sein soziales Engagement wurde er noch zu Lebzeiten der erste Ehrenbürger der Stadt. 1911 schenkte sein Sohn, Robert Lienau, dieses Haus der Stadt. Das Lienau-Stift sollte "Hilfsbedürftigen und Würdigen Bürgern Neustadts durch Bereitstellung preisgünstiger Wohnungen unterstützen", so die Worte der Satzung.
das lienaustift in der kremper straße
entlang der ehemaligen Stadtgrenze, dem Haakengraben, gelangt ihr hinunter zum Binnenwasser. Dieses Brackwasser, Mischung zwischen Süß- und Salzwasser, ist seit 1984 zum Teil Naturschutzgebiet und bietet Wasservögeln einen geschützten Rastplatz. Haltet euch am Binnenwasser links und ihr steuert gerade auf den Pagodenspeicher zu. Carl Friedrich Trahn baute diesen um 1830. Typisch seine Lüftungsluken, um das eingelagerte Korn trocken zu halten.
wenige Schritte und ihr seid wieder am Hafen, ein wichtiger Teil der Stadt. Im Kommunalhafen wird heute vorwiegend Getreide umgeschlagen. Bis zu 130.000 Tonnen Güter werden pro Jahr verladen. Auch Marine und Bundespolizei See sind hier stationiert, Freizeitkapitäne liegen hier mit ihren Jachten. Durch die ZDF - Sendungen der Küstenwache und des Traumschiffs der Reederei Deilmann kennt ihr sicher die eine und andere Aufnahme vom Hafen.
am neustädter hafen
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die fischerhalle und der horn'sche speicher
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blick vom jungfernstieg zur hafeneinfahrt
auf dieser kleinen Runde durch die Stadt findet ihr sicher noch im Stadtkern die verträumten Plätze und Gassen. Mischt euch am Hafen unter das bunte Treiben, wandert den Jungfernstieg herunter bis zu den Liegeplätzen der Jachten. 2005 ist die neue Jungfernstiegpromenade eingeweiht worden. Entlang dieser Promenade entstand hiermit auch der Kunstkilometer bis hinunter zum alten Rundhafen vom Neustädter Segler Verein. Hier können nun Schleswig-Holsteiner Künstler ihre Skulpturen und Plastiken an eigens ausgesuchten Plätzen präsentieren.
seid ihr gut zu Fuß, dann laden kilometerlange Wege an der Küste über Sandstrand und Steilküste zum Wandern ein. Radfahren ins Hinterland bringt euch auf die verstreuten Holsteiner Gutshöfe, die in ihren Hofläden feines aus der Region anbieten
...vergeßt nicht, die Stadt von mir zu grüßen.
meine alten fotos vom hafen. kürzlich stöberte ich in meinen alten negativen aus der guten alten analogfotogafie. ich fand zwei filmstreifen ilford fp4, die ich umgehend einscannte und hier ist das ergebnis.
die fotos entstanden ende der 60er, anfang der siebziger. im hafen liegen die fischkutter noch in päckchen, eisenbahnloren laufen noch bis zum hornschen speicher, am alten fischeramt trifft man sich wie heute. vor der glücksklee liegen zwei erste schiffe der deilmann reederei, der pagodenspeicher dämmert im halbschlaf und vor dem heutigen restaurant krabbes erkenne ich noch die alte fischbude, in der ich auf dem heimweg von pelzerhaken mir oft junge bundaale für ne mark kaufte. in einer weiteren bude kostet die fischfrikadelle mit kartoffelsalat drei mark fünfzig.
kennt jemand von euch neustädtern den alten fischer, der an bord sein netz in ordnung bringt? vielleicht einen der alten, die sich zum klönschnack vor dem fischeramt trafen?
ulla und kalle - habt recht herzlichen dank für eure recherchen. der fischersmann, der an bord sein netz untersucht ist willy dannenberg. zwei von den dreien auf der bank vorm fischeramt haben jetzt auch schon einen namen: von links - willy schwarz, dann kuno geberbauer. am dritten namen wird noch fleißig gearbeitet.
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solltet ihr nun neugierig auf das 'alte' neustadt geworden sein, so empfehle ich euch die seite von thomas schwarz. er ist wahrlich sammler und jäger auf diesem gebiet. tausende fotos erwarten euch zum stöbern, entdecken und wundern auf seiner seite mit den erinnerungen an neustadt in holstein. auch ich habe mich schon auf drei aufnahmen aus den sechzigern gefunden.
erinnerungen an neustadt in holstein
seid ihr auch in der großen community unterwegs? hier der link zu seiner seite.